Ob ein Buch zum Klassiker wird, der auch 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung gern gelesen wird, hängt nicht nur vom Schreibstil des Autoren ab, sondern vor allem vom Thema des Buches. Wenn es ein Thema ist, das die Menschen auch noch nach Jahrzehnten interessant, aktuell und damit lesenswert finden, ist ein Klassiker entstanden.
So ist es auch bei dem Jugendbuch „Momo”, das der bekannte deutsche Kinder- und Jugendbuchautor Michael Ende bereits im Januar 1973 veröffentlicht hat und das 1986 mit der damals 10jährigen Radost Bokel in der Hauptrolle der „Momo” sowie anderen bekannten deutschen Schauspielern wie Mario Adorf und Armin Müller-Stahl verfilmt wurde.
Radost Bokel und ihr Schauspielerkollege Jean-Marc Birkholz waren jetzt in Rahmen der Lesewoche zu Gast in der Molitoris-Schule, um für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5-7, die größtenteils das Buch „Momo” gelesen und die Literaturverfilmung gesehen haben, aus „Momo” vorzulesen. „Momo” ist eine Geschichte über Zeit-Diebe und über ein Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbringt.
Radost Bokel und Jean-Marc Birkholz gelang es durch eine gekonnte Mischung von Lesung und lockerem Gespräch über die Dreharbeiten und die Erlebnisse der jungen Radost Bokel während der dreimonatigen Dreharbeiten in Italien die Schülerinnen und Schüler zu fesseln. Gespannt lauschten die Mädchen und Jungen den Erzählungen, die durch eine Beamershow mit Bildern aus dem Film und von den Dreharbeiten unterlegt waren.
Nach der Lesung hatten die Schülerinnen und Schüler noch die Möglichkeit, Fragen an die beiden Schauspieler zu stellen und erfuhren vieles über die persönlichen Vorlieben und Interessen von Radost Bokel und Jean-Marc Birkholz sowie über die gewonnenen Filmpreise. Besonders auf die Frage eines Schülers nach dem Schönsten am Schauspielerberuf, antwortete Jean-Marc Birkholz ohne großes Nachdenken:„ In andere Rollen schlüpfen zu können, reisen zu dürfen und vor allem die Abwechslung ist das Schönste!”
Viele Schülerinnen und Schüler hatten ihre „Momo”-Bücher mitgebracht, die Bokel und Birkholz gern nach der Lesung in der Schulbibliothek signierten. Auch für Selfies mit einigen Mädchen und Jungen standen sie am Ende des schönen Vormittags gern zur Verfügung. Sabine Frakstein, Deutschlehrerin an der Molitoris-Schule und Organisatorin dieser besonderen Lesung, dankte Radost Bokel und Jean-Marc Birkholz sehr für ihren Auftritt in der Molitoris-Schule, der für alle Schülerinnen und Schüler nicht nur durch die interessanten Bilder vom Filmdrehbuch sondern auch durch die vielen Tonlagen, in die gerade Jean-Marc Birkholz mit seiner Stimme schlüpfen konnte, nachhaltig in Erinnerung bleibt. Derzeit leiht Birkholz gerade „Ritter Rost” seine Stimme.
Aus Sicht der Schauspielerin Radost Bokel ist „Momo” auch heute noch hochaktuell, denn die Digitalisierung nimmt vielen Menschen die Zeit für die wirklichen schönen Dinge. Die Menschen sehnen sich nach Wärme und Schönem in ihrem Leben wie die Menschen in „Momo”. Insofern erfüllt „Momo” also zu Recht alle Merkmale eines Klassikers und ist heute noch genauso aktuell wie vor 45 Jahren.