„Oh ja, das macht Spaß!“ Ein Lehrer der Realschule Himmelsthür ist sofort begeistert dabei und versucht, aus einem Bausatz mit Sechsecken einen Ball zusammenzusetzen. Aber warum tut er das in der Molitoris-Schule in Harsum?
Vor 10 Jahren begannen die Mathematiklehrer der Molitoris-Schule mit dem Aufbau einer Mathewerkstatt, vorausgegangen war ein überzeugender Besuch in der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen. Von der dortigen Mathewerkstatt waren die Harsumer Lehrer so angetan, dass schnell für sie feststand: So etwas wollen wir in der Molitoris-Schule auch haben!
Mit einem Startkapital vom 800€ wurden damals die ersten Materialien gekauft und mit bereits vorhandenen mathematischen Knobeleien an einem zentralen Ort gesammelt. In der Projektwoche 2010 wurde mit Hilfe von Schülerinnen und Schülern der Raum der zukünftigen Mathewerkstatt komplett gestrichen, mit Regalen bestückt, das Material geordnet und schließlich eingeräumt. So erfuhren auch gleich die ersten Schüler, was z.B. Geo-Klix und Somawürfel sind.
Außerdem entstand ein Einführungsordner für die Mathewerkstatt, in dem 10 Experimente für neue Kolleginnen und Kollegen zusammengestellt wurden.
Im Rahmen des Matheunterrichts besuchen seitdem die Klassen mit ihren Mathelehrern immer mal wieder die Werkstatt und teilweise findet sogar der komplette Matheunterricht ausschließlich in der Mathewerkstatt statt. „Denn die Werkstatt hält alles bereit, um Mathematik lebendig und greifbar zu machen und eben handelnd Mathe zu erfahren“, so der Harsumer Mathematiklehrer Jens Grages, der die Mathewerkstatt betreut und kurz vor den Sommerferien einen Workshop für interessierte Kolleginnen und Kollegen der Realschule Himmelsthür anbot, die in ihrer Schule ebenfalls eine Mathewerkstatt einrichten möchten.
Mit seiner Begeisterung für die Mathewerkstatt und dem vorhandenen Konzept konnte Jens Grages die Himmelsthürer Kollegen schnell überzeugen. Durch ein stetig wachsendes Angebot an selbst erstellten Lernzirkeln zu allen Themen, die der Matheunterricht für die Schülerinnen und Schüler bereithält, sichert die Mathewerkstatt eine angemessene und teilweise bereits differenzierende Förderung vorwiegend für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-8. Durch die anregende Lernumgebung profitieren besonders die Kinder, die sich stärker für Mathematik interessieren und Spaß daran haben, immer wieder mathematisch Neues zu entdecken, denn Ausprobieren ist ja ausdrücklich erlaubt.
Die Kolleginnen und Kollegen der Realschule Himmelsthür sind nach dem Nachmittag begeistert von der Mathewerkstatt der Molitoris-Schule und wollen nun gleich nach den Sommerferien mit dem Aufbau einer eigenen Werkstatt beginnen.