Die ersten Töne des bekannten Hits „Astronaut“ von Andreas Bourani erklingen im Musikraum der Molitoris-Schule. Konzentriert warten die Mädchen und Jungen der Klasse R5b auf ihren Einsatz mit den Cajons. Unter der Leitung von Trommellehrer Ralf Dittrich sowie der Musik- und Klassenlehrerin Britta Wirths finden sich alle Schülerinnen und Schüler sofort in den Rhythmus ein und gemeinsam trommeln sie zu dem Hit, den natürlich alle kennen und den einige Kinder auch noch mitsingen.
Das Trommelprojekt wird seit Beginn dieses Schuljahres in allen 5. Klassen der Harsumer Molitoris-Schule genauso durchgeführt wie in den Oberschulen in Bockenem, Nordstemmen, Söhlde sowie der Augustinusschule in Hildesheim. Die Idee stammt von Ralf Dittrich, der in Sarstedt eine Trommelschule betreibt und im Jahr 2015 die Aktion „Trommeln ist weltklasse“ in Hildesheim initiiert hat, die letztendlich mit dem Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde erfolgreich abgeschlossen wurde. Auch zahlreiche Klassen der Molitoris-Schule hatten sich vor zwei Jahren an der Aktion beteiligt.
Ralf Dittrich und vier weitere Dozenten kommen einmal pro Woche in den Unterricht der 5. Klassen und haben schon nach kurzer Zeit begeisterte Schülerinnen und Schüler. „Trommeln macht Spaß“, erzählt Eike aus der R5b und sein Klassenkamerad Felix ergänzt:„ Cool, dass wir das mit Musik machen und dann werden wir auch noch in zwei Gruppen geteilt.“ Laut Ralf Dittrich ist das schon die „höhere Kunst des Trommelns“. Aber die Mädchen und Jungen sind eben mit Feuereifer dabei und üben sogar freiwillig zu Hause. Einige haben mittlerweile eigene Cajons, aber ein Tisch oder eben die eigenen Knie tun es auch.
Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Rhythmen kennen, vorwiegend wird jedoch im 4/4-Takt getrommelt. Wichtig ist, dass man aufeinander hört und aufpasst. In der Klasse R5b ist das kein Problem, denn getrommelt wird hauptsächlich zu Musik, die die Kinder sonst auch hören und allein das ist den meisten schon Motivation genug.
Der Trommellehrer Ralf Dittrich ist der Überzeugung, dass Trommeln neben Singen am einfachsten und ohne großen Aufwand zu machen ist. Trommeln fördert neben den motorischen und sprachlichen Fähigkeiten auch das Gemeinschaftsgefühl gerade bei neu zusammengestellten 5. Klassen, denn „trommeln können sie alle“, so die Überzeugung von Ralf Dittrich.
In Zusammenarbeit mit der Musikschule Hildesheim und großzügiger finanzieller Unterstützung durch die Sparkasse Hildesheim, die Heinrich Dammann-Stiftung sowie der Klosterkammer Hannover kann das Trommelprojekt in insgesamt 15 5. Oberschulklassen im 1. Schulhalbjahr 20 Wochen lang durchgeführt werden. Die Cajons mussten die beteiligten Schulen selbst anschaffen. In der Molitoris-Schule war dies dank des Fördervereins „Freundeskreis der Molitoris-Schule“ kein Problem.
Besonders wichtig ist Ralf Dittrich, dass das Trommelprojekt möglichst früh am Tag stattfindet. „Das macht was Positives mit dem Gemeinschaftsgefühl der Kinder.“ Und davon profitieren alle Kinder und Lehrer den ganzen Tag.